Networking der besonderen Art

Gestern war ein ganz besonderer Tag für uns. Zunächst besuchte uns Julia Taubmann von der Uni Freiburg, die im Wildlife Ecology und Management sowie an der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg arbeitet. Sie hat ebenfalls viel Erfahrung mit Wildtierspürhunden, beispielsweise bei der Suche nach Fledermausquartieren sowie bei der Suche nach dem Kot von Raufußhühnern und, mithilfe ihres Deutsch Kurzhaar Loppis, nach den Raufußhühnern selbst. So organisierten wir also ein gemeinsames Training, bei der wir für meine beiden Hunde verschiedene Schwerpunkte legten. Es machte viel Spaß, gemeinsam zu fachsimpeln, Meinungen auszutauschen, zu sehen, welche Herangehensweise jeder von uns an verschiedene Problemstellungen hätte, und auch vor neue Herausforderungen im Training gestellt zu werden. Bagheera hat das Training (mal wieder) absolut getoppt. Nicht nur, dass man ihm im Prinzip nichts vormachen kann, wenn man Problen auslegt. Nein, er brachte es fertig, in dem Trainingsgebiet, in dem bisher (offiziell) keine Fischotter vorkommen, einen sogar bereits älteren Fischotterkothaufen zu finden. Da waren wir dann doch ziemlich erstaunt. Zum Abschluss lief Bagheera noch eine blinde Suche zusammen mit Julia, und auch das war für beide kein Problem - ein erfahrener Handler, ein erfahrener Hund, die beiden ließen keine Zweifel offen.

Gegen Mittag erwartete uns dann aber ein wirklich ganz besonderes Erlebnis: Wir durften am Max Planck Institut für Evolutionäre Anthropology, gemeinsam mit drei anderen Kollegen unseres Vereines Wildlife Detection Dogs e.V., den großen Begründer der heutigen Spürhundearbeit im Naturschutz treffen: Samuel K. Wasser von der University of Washington. Er ist der Begründer des Center for Conservation Biology und der Conservation Canines, einer der weltweit größten Organisationen für Artenspürhunde für den Naturschutz. Wir hatten ein tolles Treffen mit ihm, bei dem wir viel über seine Arbeit gelernt haben, uns aber auch über wichtige Probleme bei der Spürhundearbeit unterhalten konnten - die es natürlich sowohl hier, als auch in seiner Arbeit gibt. Da ist es natürlich prima, wenn man von der langjährigen Erfahrung etwas profitieren kann. Zum Schluss hielt Sam Wasser noch einen Vortrag im Institutsseminar, in dem er wirklich sehr eindrücklich zeigte, wo man überall Spürhunde im Naturschutz einsetzen kann, was für einen enormen Mehrwert an Daten und Qualität das bringt, und wie wichtig die Ergebnisse aus solchen Arbeiten sind. Wir alle waren schwer beeindruckt, wie man mit der richtigen Methode auf jeden Fall etwas im Naturschutz bewegen kann.

Trainingsfotos

Treffen mit Samuel K. Wasser