Über uns

Dr. Annegret Grimm-Seyfarth setzt Artenspürhund Zammy zur Suche an. Foto: Daniel Peter
Dr. Annegret Grimm-Seyfarth setzt Artenspürhund Zammy zur Suche an. Foto: Daniel Peter

Dr. Annegret Grimm-Seyfarth

hat Biologie mit den Schwerpunkten Ökologie und Zoologie an der Universität Leipzig studiert. Anschließend arbeitete sie im EU-Projekt SCALES in dem sie sich unter anderem mit der Zusammenstellung einer Europaweiten Reptiliendatenbank beschäftigte. Für fünf Jahre konnte sie dann zu einem Langzeit-Monitoringprogramm von Reptilien, Amphibien, Vögeln und Kleinsäugern im Kinchega-Nationalpark in Australien hinzustoßen. Darüber schrieb sie auch ihre Doktorarbeit an der Universität Potsdam und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig mit dem Schwerpunkt, wie diese Arten von sich veränderndem Klima beeinflusst werden. Derzeit hat sie eine Postdoc Stelle am Department Naturschutzforschung vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, wo sie ihre Artenspürhunde auch in mehreren Projekten erfolgreich einsetzt. Zudem leitet sie dort die AG Naturschutz-orientierte Populationsökologie. So begleitet sie seit 2010 das Fischottermonitoringprogramm in verschiedenen Regionen in Sachsen, das sie seit 2014 auch mit Spürhunden unterstützt. Seit 2018 unterstützt sie das lokale Molchmonitoring mit ihrem Artenspürhund Zammy und seit 2021 Untersuchungen zur Kreuzkröten in Tagebauen mit mehreren Artenspürhunden. 2021 hat sie gemeinsam mit Kollegen und Kolleginnen ein Projekt zu Bürgerwissenschaften ins Leben gerufen, in dem sich enagierte Bürger und Bürgerinnen mit ihren Hunden bei der Suche nach invasiven gebietsfremden Arten beteiligen können.

Aktuelle Artenspürhunde

Artenspürhund Zammy zeigt einen wandernden Teichmolch an. Foto: A. Grimm-Seyfarth
Artenspürhund Zammy zeigt einen wandernden Teichmolch an. Foto: A. Grimm-Seyfarth

Zammy

heißt mit vollem Namen "Zammy mit dem Hüteblick" und ist ein Border Collie. Er wurde 2016 geboren und ist derzeit mein dynamischer, zielsicher arbeitender Workaholic. Schon mit einem halben Jahr hat er an der Schnüffelbox die Artunterscheidung zwischen Fischotterlosung und anderer Marderlosung gelernt. Im Alter von einem Jahr durfte er dann mit zu den Feldeinsätzen. Rassetypisch ist er stets übermotiviert und arbeitet gerne und lang. Er kann zuverlässig Losung vom Fischotter von anderen Mardern unterscheiden und findet selbst (wirklich!) kleinste Hinweise auf den Otter. Er hat in einer Vorstudie Smaragdeidechsen erfolgreich angezeigt und findet zuverlässig Kamm-, Berg- und Teichmolche in ihren Landlebensräumen. Bei allen Arten zeigt er sich genauso motiviert. 2022 habe ich ihn spontan auf Kreuzkröte angesetzt, die er nun auch mit Begeisterung sucht und anzeigt.

Artenspürhund in Ausbildung Ruby-Roo zeigt eine sichere Anzeige an einem Ballstückchen. Foto: Die FotoGRÄFin Nicole Gräf
Artenspürhund in Ausbildung Ruby-Roo zeigt eine sichere Anzeige an einem Ballstückchen. Foto: Die FotoGRÄFin Nicole Gräf

Ruby-Roo
Ruby-Roo trägt den witzigen Namen Itzi-Bitzi Ruby-Roo from Jumbuck Station und ist eine Nichte meiner verstorbenen Foxy. Sie ist meine aktuelle Nachwuchs-Artenspürhündin. Zu Beginn ihrer Ausbildung lernt sie derzeit viel über ihre Umgebung, Standardkommandos inklusive eines sicheren Rückrufes und Sicherheit in ihren Bewegungsabläufen auch in unwegsamen Gelände. Sie hat bereits eine zuverlässige Anzeige an ihren Ball-Stückchen gelernt und findet diese auch bei einfachen Suchen sowie an der Schnüffelbox und im Line-Up. Für ihr Alter ist sie sehr zielstrebig, selbstsicher und arbeitswillig. Sie denkt viel nach und kommt dadurch schnell zum Ziel. Vor allem besitzt sie vom allerersten Tag an eine wahnsinnig hohe Suchmotivation und -ausdauer. Sie wird zunächst auf Fischotterlosung und Knoblauchkröten trainiert werden.

Frühere Artenspürhunde

Artenspürhündin Foxy übt die Anzeige am Ersatzgeruch in natürlichem Habitat. Foto: Wiebke Harms
Artenspürhündin Foxy übt die Anzeige am Ersatzgeruch in natürlichem Habitat. Foto: Wiebke Harms

Foxy

war eigentlich mein Nachwuchs-Artenspürhund. Sie hieß Flying Fox from Jumbuck Station und war eine Australian Cattle Dog Hündin. Sie wurde im Dezember 2020 geboren, ist leider aber im May 2022 ganz plötzlich und unerklärlich verstorben. Trainiert war sie auf Kreuzkröten (einsatzfähig) sowie Fischotterlosung (noch im Training). Sie hatte ein paar wenige Einsätze im Kohletagebau im Landkreis Leipzig, 2022 hätte es richtig umfangreich losgehen sollen. Leider spielte das Leben eben anders. Foxy war immer sehr lernbegierig, zielstrebig und hatte immer den Schalk im Nacken. Trotzdem konnte ich mich auf sie verlassen. Wir vermissen sie sehr.

Artenspürhund Bagheera hat eine frische Otterlosung gefunden. Foto: A. Grimm-Seyfarth
Artenspürhund Bagheera hat eine frische Otterlosung gefunden. Foto: A. Grimm-Seyfarth

Bagheera

war ein Australian Cattle Dog Mix, geboren 2009. Er hat zu Beginn seines Lebens nicht viel erleben dürfen und wurde im Alter von drei Jahren abgegeben, sicherlich hat der energiegeladene Rüde seine Vorbesitzer überfordert. Nachdem er weitere drei Monate auf einer liebevollen Pflegestelle lebte, habe ich ihn 2012 übernommen. Als er in seinem Sozialverhalten und Grundgehorsam etwas gefestigt war, begann ich mit ihm gezielt Sucharbeit zu machen. Zunächst wurde er auf Pflanzenarten ausgebildet und schwenkte dann 2014 zu Fischotterkot. Er wurde speziell darauf trainiert, Otterlosung von allen anderen syntopen Marderarten inklusive dem invasiven Mink zu unterscheiden. Das hat er stets mit absoluter Genauigkeit absolviert. Nach dem Tod von Fox 2022, die ja eigentlich seine Nachfolgerin werden sollte, habe ich ihn kurz noch einmal aus seinem wohlverdienten Ruhestand geholt und auf Kreuzkröten angesetzt. Trotz des hohen Alters hat er das noch gelernt, die Hitze in den Kohletagebauen machten einen Einsatz für ihn allerdings nicht mehr möglich. 2023 starb er mit 14 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Als Begründer meiner Artenspürhunde und mein erster Lehrmeister in deren Ausbildung wird er immer unvergessen bleiben.

 

Innerhalb des Vereins "Wildlife Detection Dogs e.V." arbeiten wir an den Möglichkeiten guter Qualitätssicherung und möglicher Standards bzw. Zertifizierungen. Derzeit überprüfe ich die Leistungen meiner Hunde in speziell konzipierten Trainingssituationen, sofern möglich auch in Doppelblindstudien, sowie durch Überprüfung von meinen Auftraggebern. Regelmäßiges Training und Überprüfungen sind wichtig, um unsere guten Leistungen konstant zu halten. In der Zukunft hoffen wir zudem, einheitliche Leitlinien oder sogar Zertifikate anwenden zu können.