Das Jahr neigt sich bereits dem Ende - höchste Zeit, einmal unsere diesjährigen Errungenschaften revue passieren zu lassen. Was haben wir alles geleistet? Zunächst einmal waren wir in unzähligen Einsätzen, um dem Fischotter auf die Schliche zu kommen. Wir hatten jedes Wetter dabei - von einem Meter Schnee bis 30°C im Schatten, strömender Regen und Sonnenschein. Ich bin unglaublich stolz auf Bagheera und Zammy, dass sie trotz aller Bedingungen immer voll bei der Sache sind und selbst unter Schnee noch kleine Kothaufen erschnüffeln können. Es ist toll zu sehen, wie sie in ihrer Arbeit aufgehen - und es bestätigt mich jeden Tag auf's Neue, dass wir ohne Spürhunde an so vielen Stellen als Menschen völlig ahnungslos wären.
Abgesehen von der Suche nach Fischotterlosung haben wir in diesem Jahr viel Zeit damit zugebracht herauszufinden, wo die Molche ihre Sommerquartiere haben. Diese Aufgabe ist ohnehin sehr kompliziert, jedoch in heißen Sommern mit regelmäßig über 30°C noch komplizierter. Häufig wurde aus der Lebendsuche lediglich eine Molch-Verstecksuche. Die Tiere verstecken sich tief im Boden, in Mäuselöchern und sogar Maulwurfbauten. Lichte Wälder mit etwas Totholz reichen häufig als Sommerhabitate nicht mehr aus. Über das Projekt gibt es nun auch ein offizielles Video, welches zwar 2018 gedreht wurde und daher noch unsere Anfänge zeigt, jedoch erst in diesem Sommer publiziert wurde.
Auch nach außen hin haben wir unsere Methode tatkräftig verbreitet. So waren wir auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie und haben über Vor- und Nachteile von Artenspürhunden referiert. Außerdem waren wir auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde und stellten unser Projekt mit Zammy dem Molchspürhund vor. Die Zuhörer waren stets sehr interessiert und es entstanden viele interessante Diskussionen und neue Ideen. Das freut uns natürlich sehr.
Weiterhin haben wir nun auch unseren wissenschaftlichen Artikel über die Otterlosungsspürhunde in Sachsen im Fachjournal Nature Conservation veröffentlicht. Darin beschreiben wir, wie wir die Fähigkeiten der Hunde zur Artunterscheidung getestet haben und wie sich diese von denen der Menschen unterscheidet. Tatsächlich waren die vier getesteten Hunde erheblich besser als die Menschen bei der Artunterscheidung. Doch auch im Realeinsatz zeigte sich, dass Hunde eine längere Strecke in gleicher Zeit absuchen als Menschen, und dass sie um ein Vierfaches mehr finden. Das ist schon sehr beeindruckend, wenn man berücksichtigt, dass es sich beim Otter um eine Art handelt, die durchaus auch viel Losung an exponierten Stellen absetzt - aber eben nicht alle, und schon gar nicht machen das alle Individuen.
Schließlich können wir auch noch ein paar Buchpublikationen verzeichnen. Da wäre zunächst unsere eigene im Buch "Faszinosum Spürhunde - Dem
Geruch auf der Spur." Doch wir haben uns auch besonders gefreut, einen Beitrag zum neuen Fischotterbuch von Irene Weinberger
und Hansjakob Baumgartner geleistet zu haben. Und schließlich freuen wir uns, dass uns Udo Gansloßer in seinem neuen Buch "Hunde Forschung aktuell. Anatomie, Ökologie, Verhalten." ganze drei Seiten gewidmet hat, in dem unsere Arbeit und Forschung vorgestellt wird. Details zu den Publikationen
aller Art finden sich auf der Seite Publikationen.
Ganz aktuell sind außerdem unsere neusten Trainingspartner. Da wäre einmal die Lissy von Ramona Beuth. Lissy ist eine einjährige Border Collie Hündin, die auch einmal ein Artenspürhund werden möchte. Ramona trainiert ganz fleißig mit ihr und Lissy hat wirklich alles Zeug zum Erfolg. In einem ersten Schritt wird sie auf Fledermäuse (Schlagopfer) trainiert, später soll sie auch für Amphibien eingesetzt werden. Außerdem haben wir es endlich einmal geschafft, gemeinsam mit Laura Hollerbach vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt/M. zu trainieren. Laura hat eine ausgebildete Artenspürhündin Maple, eine Labrador Retriever Hündin, die nach der Losung von Wolf, Luchs und Wildkatze sucht. Ganz neu in ihrem Team ist Willow, ein Working Cocker Spaniel, der zunächst auf Wolfslosung ausgebildet wird. Es macht unglaublich viel Spaß, gemeinsam mit anderen Experten auf dem Gebiet zu trainieren und sich auszutauschen. Hoffentlich schaffen wir es auch im nächsten Jahr wieder.
Ach ja, es gibt noch eine letzte Neuigkeit: Monitorig Dogs gibt es jetzt auf Facebook! Dort wird es in Zukunft die aktuellsten Neuigkeiten von uns geben. Vorbeischauen, Liken, nichts mehr verpassen. Außerdem haben wir nun einen Youtube-Kanal, in dem Videos über unsere Arbeit zu finden sind, sowie eine Youtube-Playlist, in der es Links zu Film- und Fernsehbeiträgen zu sehen gibt, in denen wir beteiligt sind. Viel Spaß beim Anschauen!